Minimalinvasive Chirurgie (MIC) bei Tieren ist eine moderne chirurgische Methode, die darauf abzielt, die Gewebeschädigung während eines Eingriffs zu minimieren. Dies führt zu weniger postoperativen Schmerzen, kürzerer Erholungszeit und kleineren Narben im Vergleich zu traditionellen offenen chirurgischen Verfahren. MIC umfasst verschiedene Techniken wie Laparoskopie, Thorakoskopie und Arthroskopie.
Vorteile der Minimalinvasiven Chirurgie
•Weniger Schmerzen: Kleinere Schnitte und weniger Gewebetrauma führen zu geringeren postoperativen Schmerzen.
•Schnellere Erholung: Die Tiere erholen sich schneller und können früher zu ihren normalen Aktivitäten zurückkehren.
•Kleinere Narben: Kleinere Schnitte bedeuten weniger sichtbare Narben.
•Geringeres Infektionsrisiko: Weniger Gewebeschäden und kleinere Schnitte reduzieren das Risiko von Infektionen.
•Bessere Visualisierung: Hochauflösende Kameras ermöglichen eine präzise Visualisierung des Operationsfeldes.
Indikationen für Minimalinvasive Chirurgie
•Diagnostische Zwecke: Untersuchung und Biopsie von Organen und Geweben.
•Therapeutische Eingriffe: Entfernung von Tumoren, Behebung von Hernien, Kastration und andere Eingriffe.
•Gelenkoperationen: Diagnose und Behandlung von Gelenkproblemen wie Meniskusverletzungen oder Arthritis.
Verfahren der Minimalinvasiven Chirurgie
1. Indikationen: Sterilisation (Ovarektomie/Ovariohysterektomie), Entfernung von Tumoren, Biopsie von Organen, Behandlung von Magen-Darm-Problemen.
2. Verfahren:
•Anästhesie: Der Patient wird unter Vollnarkose gesetzt.
•Einführen der Trokar-Kanülen: Kleine Schnitte (etwa 0,5 bis 1 cm) werden in die Bauchdecke gemacht, und Trokar-Kanülen werden eingeführt, um Zugang zum Bauchraum zu erhalten.
•Insufflation: Der Bauchraum wird mit CO2-Gas gefüllt, um Platz für die Instrumente zu schaffen und die Sicht zu verbessern.
•Einführen des Laparoskops: Ein Laparoskop (eine dünne, beleuchtete Kamera) wird durch eine der Kanülen eingeführt, um das Innere des Bauchraums auf einem Monitor sichtbar zu machen.
•Chirurgischer Eingriff: Spezielle laparoskopische Instrumente werden durch die anderen Kanülen eingeführt, um den Eingriff durchzuführen.
•Wundverschluss: Die Kanülen werden entfernt und die kleinen Schnitte werden mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.
Thorakoskopie
1. Indikationen: Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Brusthöhle, wie Tumore, Pleuraergüsse oder Herzfehler.
2. Verfahren:
•Anästhesie: Der Patient wird unter Vollnarkose gesetzt.
•Einführen der Trokar-Kanülen: Kleine Schnitte werden in die Brustwand gemacht, und Trokar-Kanülen werden eingeführt.
•Insufflation: Die Brusthöhle wird mit CO2-Gas gefüllt, um die Lunge teilweise zu kollabieren und Platz für die Instrumente zu schaffen.
•Einführen des Thorakoskops: Ein Thorakoskop (eine dünne, beleuchtete Kamera) wird durch eine der Kanülen eingeführt, um das Innere der Brusthöhle sichtbar zu machen.
•Chirurgischer Eingriff: Spezielle thorakoskopische Instrumente werden durch die anderen Kanülen eingeführt, um den Eingriff durchzuführen.
•Wundverschluss: Die Kanülen werden entfernt und die kleinen Schnitte werden mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.
1. Indikationen: Diagnose und Behandlung von Gelenkproblemen wie Meniskusverletzungen, Kreuzbandrissen oder Arthritis.
2. Verfahren:
•Anästhesie: Der Patient wird unter Vollnarkose gesetzt.
•Einführen der Trokar-Kanülen: Kleine Schnitte werden in die Haut über dem betroffenen Gelenk gemacht, und Trokar-Kanülen werden eingeführt.
•Einführen des Arthroskops: Ein Arthroskop (eine dünne, beleuchtete Kamera) wird durch eine der Kanülen eingeführt, um das Innere des Gelenks sichtbar zu machen.
•Chirurgischer Eingriff: Spezielle arthroskopische Instrumente werden durch die anderen Kanülen eingeführt, um den Eingriff durchzuführen.
•Wundverschluss: Die Kanülen werden entfernt und die kleinen Schnitte werden mit wenigen Stichen oder Klammern verschlossen.
Nachsorge
•Schmerzmanagement: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden verabreicht.
•Bewegungseinschränkung: Der Patient sollte sich einige Tage nach der Operation schonen.
•Wundpflege: Überwachung der Schnitte auf Anzeichen von Infektionen oder anderen Komplikationen.
•Physiotherapie: Bei Gelenkoperationen kann Physiotherapie notwendig sein, um die Beweglichkeit und Muskulatur wieder aufzubauen.
•Nachkontrollen: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, um den Heilungsverlauf zu überwachen.
Prognose
Die Prognose nach minimalinvasiven Eingriffen ist in der Regel sehr gut. Die meisten Tiere erholen sich schnell und ohne Komplikationen. Die minimalinvasive Natur der Verfahren reduziert das Risiko von Infektionen und fördert eine schnellere Heilung im Vergleich zu traditionellen offenen Operationen.